|  | Reinhard Müller Jahwe als Wettergott
 
 de Gruyter, 2008, 292 Seiten, Leinen, 23 x 15.5 cm
 978-3-11-020731-6
 179,95 EUR
  | Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft 
				387 Seit langem wird vermutet, dass Jahwe, 
				der Gott des Alten Testaments, ursprünglich ein Wettergott vom 
				Typ des syrischen Baal gewesen ist. Die vorliegende Studie 
				liefert die exegetische Grundlage: Sie zeigt, dass sich in den 
				Psalmen 18, 24, 
				29, 
				36, 48, 
				65, 
				77, 93, 97, 98 und 104 alte Kultlieder 
				erhalten haben, die den Anfängen der Jahweverehrung nahe stehen. 
				Poetologische sowie form- und motivgeschichtliche Argumente 
				offenbaren das von diesen Texten gezeichnete Bild als 
				zweistufig: Auf der ältesten Ebene wird Jahwe als gewaltiger 
				Kämpfer besungen, der im Gewitter erscheint, seine mythischen 
				Feinde besiegt und der Erde Regen und Fruchtbarkeit spendet. Auf 
				einer etwas jüngeren Ebene wird dieser Wettergott als König der 
				Götter gepriesen, der durch seine Herrschaft die Weltordnung vor 
				den Mächten des Chaos schützt. Motivparallelen in syrischen und 
				mesopotamischen Wettergottüberlieferungen zeigen, dass sich die 
				althebräische Gottesvorstellung auf beiden Ebenen nicht 
				grundsätzlich von ihrer Umgebung unterschieden hat. Erst nach 
				dem Ende des Königtums hat die entstehende jüdische 
				Religionsgemeinde die alten Hymnen auf den königlichen 
				Wettergott tiefgreifend umgedeutet, wie sich an verschiedenen 
				Bearbeitungen der Psalmen ablesen lässt.
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