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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung |
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Die Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung wurde gemeinsam mit
dem Verlag C.H.Beck gegründet. Ihr Ziel ist es, ausgewiesenen
Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, grundlegende Erkenntnisse aus
dem Bereich der Historischen Geisteswissenschaften einer interessierten
Öffentlichkeit näher zu bringen. Die Stiftung unterstreicht damit ihr
Anliegen, herausragende geisteswissenschaftliche Forschungsleistungen zu
fördern - in diesem Fall eines Buches, das höchsten Ansprüchen genügt
und eine große Leserschaft findet. |
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Doprothea Weltecke Die drei Ringe
Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden sind C. H.
Beck, 2024, 608 Seiten, 900 g, Hardcover, 978-3-406-81192-0
38,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Die
multireligöse Welt des Mittelalters - Ein faszinierendes Panorama Ein
bahnbrechendes Werk zur gemeinsamen Geschichte von
Juden, Christen und Muslimen Eine
eindrucksvolle Schilderung des gemeinsamen kulturellen Raums zwischen
Atlantik und Indus Eine neue These zur harten Abgrenzung der
Religionen Auf der Grundlage zahlreicher bisher nicht beachteter
Quellen In der Parabel von den
drei Ringen streiten die Brüder über das Erbe, das sie von ihrem
Vater bekommen haben. Juden, Christen und Muslime waren sich im
Mittelalter sehr bewusst, dass ihre Traditionen miteinander verwandt
sind. Die Historikerin Dorothea Weltecke zeigt, dass ihre konfliktreiche
und dennoch gemeinsame Geschichte in dem großen Raum zwischen Atlantik,
Nil und Indus überhaupt erst die exklusiven «Religionen» hervorgebracht
hat. Das Grab des Propheten Ezechiel in der Nähe von Bagdad war im
Mittelalter Ziel von jüdischen, muslimischen und christlichen Pilgern.
An diesem und vielen anderen Beispielen zeigt Dorothea Weltecke
anschaulich, wie intensiv sich die Glaubensgemeinschaften austauschten.
Gemeinsam bauten sie eine neue kulturelle Landschaft. Dass ihre
Traditionen miteinander verwandt waren, wussten Juden, Christen und
Muslime im Mittelalter. In der Parabel von den drei Ringen streiten die
Brüder jedoch über das Erbe, das sie von ihrem gemeinsamen Vater
bekommen haben. Problematisch für das Verhältnis der
Glaubensgemeinschaften zueinander wurden im Mittelalter nicht ihre
Wahrheitsansprüche, sondern neue rechtliche Unterscheidungen zwischen
Gläubigen, nur Geduldeten und Nichtgeduldeten. Die Theorien und die
Gewalt, mit denen diese Ungleichheit fortlaufend begründet und
aufrechterhalten wurde, militarisierten die Grenzen zwischen den
Glaubenstraditionen. Damit legt das Buch eindrucksvoll eine Schicht der
Religionsgeschichte frei, die vom Lavastrom der Polemik verschüttet
wurde.
Leseprobe |
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Gudrun Krämer Der Architekt des Islamismus
Hasan al-Banna und die Muslimbrüder C. H. Beck, 2022,
528 Seiten, Hardcover, 978-3-406-78177-3 34,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Der Gründer der Muslimbruderschaft Hasan al-Banna (1906-1949) war
einer der wirkmächtigsten Vordenker und Aktivisten des
Islamismus. In dieser ersten deutschsprachigen Monographie erzählt
Gudrun Krämer, wie der Volksschullehrer in seinem Kampf gegen
Kolonialismus, christliche Mission und Verwestlichung islamische
Traditionen mit europäischen Ideen der Selbsthilfe und
Selbstermächtigung verknüpfte. Ihre glänzend geschriebene Biographie
führt eine islamische Moderne vor Augen, die bisher zu Unrecht verkannt
wurde.
Die Muslimbrüder gehören seit ihrer Gründung im Jahr 1928
zu den einflussreichsten islamischen Bewegungen der Gegenwart, auf die
sich die palästinensische Hamas, die türkische AKP und viele andere
Gruppierungen zurückführen. Auf der Grundlage bisher kaum bekannter
arabischer Quellen schildert Gudrun Krämer, wie Hasan al-Banna aus einem
sufisch inspirierten Bildungs- und Wohltätigkeitsverein eine
Massenorganisation mit Hunderttausenden Anhängern schuf, die unter
Berufung auf die Religion Politik machte. Neben einem eigenen Zweig der
Muslimschwestern entstand im Schatten des Zweiten Weltkriegs auch ein
Geheimapparat. Ende 1948 wurde die Muslimbruderschaft verboten, wenig
später fiel al-Banna einem Attentat zum Opfer. Gudrun Krämer beschreibt
die ideengeschichtlichen Grundlagen, das soziale Umfeld und den
politischen Kontext der Bewegung, porträtiert Mitstreiter und Gegner und
erschließt anhand der Biographie Hasan al-Bannas eindrucksvoll ein
Schlüsselkapitel in der Geschichte des modernen Islam. 1. Bildung und
Frömmigkeit im ländlichen Raum 2. Die Zeit der Orientierung 3.
Baupläne: Die Muslimbrüder in Ismailiyya 4. Grundmauern: Die
Muslimbrüder in Kairo 5. Ausbau: Sport, Scouts und Studenten 6.
Design: Der Islam der Muslimbrüder 7. Umbauten: Die Phase der
Gestaltung 8. Ein Haus mit vielen Wohnungen 9. Einsturzgefahr: Das
Ende einer Epoche
Leseprobe |
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Heinz Halm Kalifen und Assassinen
Ägypten und der Vordere Orient zur Zeit der ersten
Kreuzzüge 1074-1171 C. H. Beck, 2014, 431 Seiten, Hardcover,
978-3-406-66163-1 34,95 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Als im
Jahr 1099 die Ritter des ersten Kreuzzugs Jerusalem eroberten, nahmen
sie einen feindlichen »islamischen Orient« wahr – und übersahen die
zahlreichen Christen und Juden ebenso wie die innerislamischen
Gegensätze.
Heinz Halm korrigiert das bis heute fortwirkende und
auch von Muslimen gepflegte Bild von einem religiös einheitlichen
Morgenland. So farbig und anschaulich wurde noch nie über den Orient in
der Zeit der Kreuzzüge geschrieben.Islamische Terroristen verbreiten
Angst und Schrecken, Sunniten kämpfen gegen Schiiten, und der Westen
macht seinen Einfluss in Palästina geltend: Die Rede ist nicht von der
Gegenwart, sondern vom Vorderen Orient des 11. und 12. Jahrhunderts, als
die schiitischen Kalifen aus dem Haus der Fatimiden ein weites Gebiet
zwischen Nordafrika und dem heutigen Pakistan beeinflussten, die
Mördersekte der Assassinen aufblühte und die "Franken" das Heilige Land
eroberten.
Heinz Halm lässt den Leser auf der Grundlage
zahlreicher arabischer, persischer und lateinischer Quellen in den
faszinierenden multireligiösen Orient eintauchen. Er erzählt die
Geschichte der Assassinen und ihrer sagenumwobenen Festungen, beschreibt
das Leben am Hof der Kalifen von Kairo und schildert, wie die
europäischen Kreuzfahrer vom Orient aus wahrgenommen wurden.
Sein
Pionierwerk, das viele Originaldokumente erstmals westlichen Lesern
zugänglich macht, ist ein Heilmittel gegen jeden Eurozentrismus.
Inhaltsverzeichnis |
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Susanne Heim Die Abschottung der Welt
Als Juden vor verschlossenen Grenzen standen C. H. Beck,
2026, 400 Seiten, Hardcover, 978-3-406-84301-3 34,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Deutschland muss ihnen ein Land ohne Zukunft sein"": Nach dieser Devise
wurden Juden in Deutschland bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs
entrechtet, enteignet und gedemütigt, um sie außer Landes zu treiben.
Doch wohin? Susanne Heim hat erstmals systematisch untersucht, welche
perfiden Barrieren die freien Länder der Welt gegen die Flüchtlinge
errichteten. Ihr anschaulich erzähltes Buch führt eindringlich vor
Augen, warum nur so wenigen Juden die Flucht gelang - bis der NS-Staat
die Emigration verbot und den Massenmord organisierte. Trotz
verzweifelter Anstrengungen scheiterte die Emigration der meisten Juden
aus Deutschland. Potenzielle Zufluchtsstaaten schlossen ihre Grenzen und
schotteten sich mit jedem deutschen Expansionsschritt weiter ab. Der
Völkerbund und die US-Regierung bemühten sich erfolglos um eine
länderübergreifende Koordination. Auf der Konferenz im französischen
Évian berieten im Juli 1938 Staaten und Hilfsorganisationen über die
Aufnahme von Flüchtlingen: ergebnislos. Die Nazis höhnten, niemand wolle
die Juden haben, warum dann Deutschland? Da Flüchtlingen eine reguläre
Einreise verwehrt blieb, bestiegen sie seeuntüchtige Boote, bezahlten
Fluchthelfer und gingen illegale Wege, um sich in Sicherheit zu bringen.
Susanne Heims konzises und anschauliches Buch ist ein großer Wurf: Noch
nie wurden die internationale Flüchtlingspolitik und ihr dramatisches
Scheitern so umfassend beschrieben. Eine notwendige und beklemmende
Lektüre, denn die demokratischen Länder scheinen bis heute nur wenig
dazugelernt zu haben. zuzr Seite
Antisemitismus |
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David Nirenberg Anti-Judaismus Eine
andere Geschichte des westlichen Denkens Beck, 2. Auflage 2017, 587 Seiten,
Hardcover, 978-3-406-67531-7 39,95 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Anti-Judaismus gilt als eine irrationale Abweichung vom
westlichen Denkweg hin zu Freiheit, Toleranz und Fortschritt.
David Nirenberg zeigt demgegenüber in seinem aufsehenerregenden Buch
anhand zahlreicher - oft erschreckender - Belege von der Antike bis
heute, dass die Distanzierung vom Judentum zum Kern des westlichen
Denkens und Weltbilds gehört. Die Alten Ägypter verachteten ihre
jüdischen Nachbarn als Fremde, die das Land angeblich im Dienste der
Perser, Griechen oder Römer unterwanderten. Für die frühen Christen
und Muslime waren die Juden Feinde der von Jesus oder Mohammed
verkündeten Wahrheit. Spanische Inquisitoren
strebten ebenso wie
protestantische Reformatoren danach, ein heimliches Judentum
aufzudecken und zu zerstören, von dem sie die Christenheit bedroht
sahen. Die Aufklärung räumte mit diesem Feindbild keineswegs auf.
Voltaire bekämpfte in Gestalt der Juden den Aberglauben, Kant die
selbstverschuldete Unmündigkeit und Marx das Privateigentum. Die
Gegner mit Juden zu identifizieren hat auch ohne reale Juden
funktioniert. Aber immer wieder waren Juden (und nicht nur sie)
reale Opfer eines Anti-Judaismus, der die Geschichte des Westens wie
ein roter Faden durchzieht.
Leseprobe |
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Peter Schäfer Das aschkenasische
Judentum Herkunft, Blüte, Weg nach Osten C. H. Beck,
2024, 560 Seiten, 950 g, Hardcover, 978-3-406-81247-7
39,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung DIE ERSTE
GROßE GESCHICHTE DES ASCHKENASISCHEN JUDENTUMS Peter Schäfers Opus
magnum auf der Grundlage jahrzehntelanger Quellenforschung Wunderbar
klar und verständlich geschrieben Vom Glauben an den Golem bis zum
ersten Ghetto: Leben und Frömmigkeit der Juden im Mittelalter Von der
jüdischen Aufklärung bis zum Zionismus: Ein neuer Blick aus der
Perspektive des Ostjudentums Aschkenas: So nannten die seit dem
Mittelalter in Europa ansässigen Juden ihr Siedlungsgebiet vor allem in
Deutschland. Peter Schäfer bietet mit diesem Buch erstmals einen auf
archäologischen und schriftlichen Quellen basierenden Überblick über
Herkunft und Blüte des aschkenasischen Judentums und seinen erzwungenen
Weg nach Osteuropa. Seine glänzende Darstellung umfasst mehr als 2000
Jahre jüdischer Geschichte, von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, und
wird für lange Zeit Maßstäbe setzen. Ein Edikt des Kaisers Konstantin
aus dem Jahr 321 betrifft die Juden in Köln, doch erst für die Zeit um
das Jahr 1000 sind jüdische Gemeinden in Köln, Mainz, Speyer,Worms,
Regensburg, Prag oder Frankfurt sicher belegt. Woher kamen diese Juden?
Wie waren ihre Gemeinden organisiert? Wovon lebten sie, und welche
Beziehungen pflegten sie zu ihrer christlichen Umgebung? Peter Schäfer
kennt wie kaum ein anderer die Schriften des mittelalterlichen Judentums
und beschreibt auf ihrer Grundlage – jenseits der bis heute verbreiteten
Klischeevorstellungen – den Alltag und die mystisch geprägte Frömmigkeit
der aschkenasischen Juden. Er erzählt von den Verfolgungen und
Vertreibungen im Spätmittelalter, der erneuten Blüte jüdischen Lebens in
Polen, Litauen und Russland und vom Weg der Juden in eine ambivalente
Moderne, die Emanzipation versprach und Vernichtung brachte. Seither
liegen die Zentren des aschkenasischen Judentums in den USA und Israel,
doch seine Wurzeln reichen weit in das europäische Ostjudentum, in das
mittelalterliche Deutschland und in die Antike zurück.
Inhaltsverzeichnis zur Seite
Judentum in Deutschland und Europa |
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Holger Gzella Aramäisch
Weltsprache des Altertums C. H. Beck, 2025, 480 Seiten, 785 g,
Hardcover, 978-3-406-79348-6 36,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Die
aramäische Sprache ist ein Wunder: Ganz
ohne militärische Eroberungen wurde sie im ersten Jahrtausend v. Chr.
zur Verwaltungssprache des persischen Großreichs und damit zur ersten
Weltsprache überhaupt. Holger Gzella, weltweit einer der besten Kenner
des Aramäischen, erklärt, warum sich Sprache und Schrift eines politisch
unbedeutenden Territoriums von Nordafrika bis Indien durchsetzten konnte
und wie es zu einem zweiten Wunder kam: In der Weltsprache Aramäisch
wurden Schriften mit einer universalen Botschaft verfasst, die aus
lokalen Kulten die ersten Weltreligionen machten. Das anschaulich
geschriebene Buch lässt auf faszinierende Weise das unsichtbare Gewebe
erkennen, das die Kultur des Altertums geprägt hat und die großen
Religionen bis heute verbindet. Das Aramäische war über tausend Jahre
lang die Lingua franca zwischen Indus und Nil, ja mehr noch: Durch
mächtige Netzwerke von Beamten und Schreibern prägte es Politik, Recht,
Literatur und Religion der Alten Welt. Wichtige Teile des Alten
Testaments sind auf Aramäisch geschrieben, Jesu Muttersprache war
Aramäisch, das rabbinische Judentum war zum großen Teil
aramäischsprachig, und die orientalischen Kirchen sind (teils bis heute)
ohne das Aramäische als Literatur- und Liturgiesprache nicht zu denken.
Im 7. Jahrhundert schließlich wurde das Aramäische vom Arabischen, der
Sprache des Korans, als Leitsprache des Orients abgelöst.Die aramäische
Sprache ist in Forschung und öffentlicher Wahrnehmung zu Unrecht ins
Abseits geraten. Holger Gzellas faszinierende Gesamtdarstellung bringt
ein «vergessenes Weltreich» zum Vorschein, das in den Weltreligionen bis
heute weiterlebt.
Leseprobe |
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Jörg Rüpke Pantheon
Geschichte der antiken Religionen C. H. Beck, 2016, 559 Seiten, 1010
g, Hardcover, 978-3-406-69641-1 34,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Dieses
umfassende, reich bebilderte Werk zur Geschichte der antiken Religionen
eröffnet einen neuen Zugang zur Alten Welt. Im Zentrum der
faszinierenden Darstellung steht der Zeitraum vom Beginn des ersten
Jahrtausends v. Chr. bis zur Ausbreitung des Christentums in der
Spätantike. Der international renommierte Religionswissenschaftler
Jörg Rüpke erzählt hier unter anderem von der Errichtung der ersten
monumentalen Grabanlagen in Etrurien, von Tempelbauprojekten, von
Priestern, Gläubigen und Ritualen, vom Kaiserkult und von den Versuchen
Intellektueller, Religion in Wissen zu verwandeln. Er schaut, wo
immer möglich, Frauen und Männern über die Schultern, die religiöse
Erfahrungen in dunklen Heiligtümern oder vor Hausaltären machten, durch
Gebet und Inschriften über den eigenen Tod hinaus in Erinnerung bleiben
wollten oder beispielsweise nicht verstanden, warum ein neuer Gott von
ihnen Verhaltensänderungen im Alltag erwartete. So eröffnet er seinen
Leserinnen und Lesern das ungewöhnliche Panorama eines ebenso
bedeutenden wie fremden Lebensbereichs der Antike.
Inhaltsverzeichnis |
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Martin Zimmermann Versunkene Welten
Ruinenstädte in der Antike von Troja bis Pompeji C. H.
Beck, 2026, 672 Seiten, Hardcover, 978-3-406-83619-0 44,00
EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Eine
faszinierende Reise zu den Ruinen der Antike Heutzutage spazieren
Millionen von Besuchern durch antike Ruinenstädte. Voll Bewunderung
studieren wir die verfallenen Gebäude und Monumente und stellen uns vor,
wie der Alltag der Menschen damals ausgesehen haben mag. Nostalgie und
romantische Wehmut angesichts des Untergangs der alten Kulturen sind
jedoch moderne Phänomene. Martin Zimmermann lässt uns bedeutende Stätten
wie Troja, Mykene, Ninive und Pompeji mit ganz neuen Augen sehen -
nämlich mit denen der antiken Menschen selbst. Städte sind wie
Menschen - das war in der Antike eine verbreitete Vorstellung. Sie
entstehen, um eines Tages zu sterben, während an anderen Orten neue
erblühen. Ganz anders als heute ging man im Altertum mit den zahlreichen
zerstörten Städten, die schon damals im Mittelmeerraum allgegenwärtig
waren, wesentlich pragmatischer um: Ruinen hatten nichts Positives an
sich, sie wurden entweder beseitigt oder schlichtweg ignoriert. Nur in
Ausnahmefällen wurden sie auch als Erinnerungsorte inszeniert und
nutzbar gemacht. Aber warum? Martin Zimmermann nimmt uns mit auf eine
faszinierende Reise durch die Trümmerlandschaften der Antike. Er erhellt
die verschiedenen Gründe für den Zerfall einer Stadt (Kriege,
Naturkatastrophen, Umsiedlungen) und zeigt eindrücklich, wie die
damaligen Menschen durch Planungswille, Mobilität und
Improvisationstalent immer wieder Auswege selbst aus den dramatischsten
Situationen fanden. |
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Christian Marek Geschichte
Kleinasiens in der Antike
C. H. Beck, 2024, 966 Seiten,
1640 g, Hardcover, 978-3-406-81599-7 58,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Die Zürcher Althistoriker Christian Marek und Peter Frei
entwerfen ein eindrucksvolles Panorama der Geschichte
Kleinasiens in der Antike ? von der Seßhaftwerdung des Menschen
bis zur Spätantike. Beschrieben wird einer der bedeutendsten
Kulturräume der Menschheit während eines Zeitraums von 10 000
Jahren: von den Monumenten der Steinzeitjäger am Göbekli Tepe
über die Ausbreitung der frühen Hochkulturen, die griechischen
Poleis, das Perserreich, das Ereignis des Alexanderzugs und die
Epoche des Hellenismus bis zum Imperium Romanum und zur
Ausbreitung des Christentums. Damit liegt die erste umfassende
Gesamtdarstellung der Geschichte Kleinasiens vor. Dieses Buch
bietet die erste umfassende Gesamtdarstellung der Geschichte
Kleinasiens in der Antike. Christian Marek und Peter Frei
entwickeln ein Panorama von 10 000 Jahren Historie eines
menschheitsgeschichtlich hochbedeutenden Territoriums. Es
handelt sich um jenen uralten Kulturraum, in dem sich der Prozeß
der Seßhaftwerdung des Menschen vollzog und der seit dem
Auftreten der altorientalischen Mächte im Kraftfeld der
Großreiche lag. Ägypter, Hethiter, Assyrer, Urartäer, Phryger,
Lykier, Karer, Lyder, Griechen, Perser und Römer haben das
Gebiet geprägt, das mit über 750 000 km2 ziemlich genau dem
Staatsgebiet der heutigen Türkei entspricht. Hier fand der Zug
der Zehntausend statt, hier wurde das Geld erfunden, hier
kämpfte Alexander der Große, hier zerfleischten sich die
Diadochen, hier schuf Pompeius seine Neuordnung des Ostens, hier
blühten Dichtung und Philosophie, hier missionierte der Apostel
Paulus, und hier verbreiteten sich das frühe Christentum und die
Häresien der neuen Religion. All dies wird in der umfassenden
Geschichte Kleinasiens vorgestellt; doch darüber hinaus werden
insbesondere Herrschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in
römischer Zeit ? für die wir über einen immensen Schatz an
Quellen aus unterschiedlichsten Lebensbereichen verfügen ?
differenziert und anschaulich beschrieben: die römische
Verwaltung ebenso wie die Bevölkerungsentwicklung;
Landwirtschaft, Bergbau, Handel und Handwerk ebenso wie die
Situation der Familien; die Stadtentwicklung ebenso wie
Rhetorik, Philosophie, Literatur und Wettkampfwesen; das
kulturelle Erbe der Griechen ebenso wie Götter, Kulte und
Heiligtümer. So entsteht ein lebendiges, facettenreiches Bild
einer der bedeutendsten Weltgegenden der Antike.
Inhaltsverzeichnis |
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Hartmut Leppin Die frühen Christen
Von den Anfängen bis Konstantin C. H. Beck, 2021, 512
Seiten, 811 g, Hardcover, 978-3-406-72510-4 29,95 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Die frühen Christen bildeten
keineswegs eine homogene Gruppe, geschweige denn eine Kirche.
Von ihrem Wirken in der Welt, aber auch von den Irritationen,
die sie bei Zeitgenossen auslösten, handelt dieses Buch. Es soll
zugleich die modernen Leser irritieren: Die antiken Christen
sind durch eine lebendige Erinnerung und durch ein gemeinsames
textliches Erbe ? die Bibel ? eng mit der heutigen Welt
verbunden, selbst für diejenigen, die dem christlichen Glauben
fernstehen. Allenthalben stoßen wir auf Kirchengebäude,
christliche Feiertage rhythmisieren unsere Zeit, weite Teile der
Kunst sind durch christliche Motive geprägt, selbst noch in der
Persiflage. Doch die sichtbare Nähe kann eine scheinbare sein.
Vieles an den frühen Christen ist uns fremd und weit entfernt
von dem, was heute als Christentum gilt. Dieser doppelten
Irritation ? aus der Sicht der Heutigen und der antiken
Zeitgenossen ? geht der Autor des vorliegenden Buches nach und
lässt uns die Fremdheit eines nur scheinbar vertrauten
Christentums erkennen. Zugleich fragt er danach, wie eine
kleine, sozial schwache Gruppe aus der Peripherie sich
ausbreiten konnte und welchen Herausforderungen ihre Angehörigen
sich gegenübersahen. So legt er auch keine lineare Geschichte
vom Urchristentum zur Großkirche vor. Es wird vielmehr deutlich,
dass die Geschichte der Christen keiner zwingenden inneren Logik
folgt und auch nicht durch höhere Kräfte bestimmt scheint.
Stattdessen lassen zahlreiche Beispiele erkennen, wie sich frühe
Christen in bestimmten Situationen um Problemlösungen bemühten
und unterschiedliche Wege diskutierten ? von denen sich manche
aber nie durchsetzten. Was wir erkennen, ist mithin auch keine
folgerichtige Entwicklung, sondern eine tastende, gleichsam
experimentelle Bewegung, die sich oft hinter späteren Dogmen und
Konzilsbeschlüssen verbirgt.
Inhaltsverzeichnis |
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Wolfgang Behringer Der große Aufbruch
Globalgeschichte der Frühen Neuzeit C. H. Beck, 2023,
1280 Seiten, 1410 g, Hardcover, 978-3-406-78344-9 48,00
EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung ALS DIE
WELT GRÖßER WURDE - WOLFGANG BEHRINGERS FULMINANTE GLOBALGESCHICHTE DER
FRÜHEN NEUZEIT Das Opus Magnum von Wolfgang Behringer Eine
Globalgeschichte auf der Höhe unserer Zeit Grandios erzählt
Wolfgang Behringer ist einer der besten Historiker der frühen Neuzeit
Mit der europäischen Entdeckung Amerikas und der Etablierung des
Schiffsverkehrs zwischen den Kontinenten begann eine neue Epoche der
globalen Geschichte. Der Austausch zwischen den Zivilisationen dieser
Welt wurde immer vielfältiger - damit freilich auch die Konflikte. In
seinem fulminanten, bravourös geschriebenen Buch entfaltet Wolfgang
Behringer ein weltumspannendes Panorama der frühen Neuzeit, das die
Entwicklungen aus der Perspektive aller beteiligten Kulturen schildert
und dadurch ein ganz neues Bild dieser Zeit bietet. Im Mittelpunkt
stehen globale Ereignisse, die den Gang der Weltgeschichte veränderten,
globale Orte, die Knotenpunkte des Austauschs bildeten, globale Themen
und Strukturen wie Kolonialismus und Rassismus. Wir reisen im Geiste
nach Afrika und Amerika ebenso wie nach Indien und Indonesien, nach
Russland, China und Japan und durch das damalige Europa, das seinen
zivilisatorischen Rückstand gerade erst aufholte. Wolfgang Behringer
beschreibt die großen Zusammenhänge und erzählt von einzelnen Menschen,
die diese Zeit erlebten und gestalteten. Sein Buch schildert die
Weltgeschichte einer großen Epoche für unsere Zeit und ist zugleich ein
wahres Lesevergnügen.
Leseprobe |
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Willibald Sauerländer Der katholische
Rubens Heilige und Märtyrer C. H. Beck, 2011, 304
Seiten, 1010 g, Hardcover, 978-3-406-62362-2 36,00 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Rubens
wird bis heute gerühmt für seine Schilderung der menschlichen
Leidenschaften, von der Grausamkeit bis zur erotischen Hingabe. Doch so
diesseitig, wie wir meinen, war seine Kunst keineswegs. Sie schuf eine
neue, lebendige Sprache für eine wieder erblühende Kirche, die sich
soeben von den Konfessionskriegen des 16. Jahrhunderts erholte. Nach den
blutigen Kämpfen und den Bilderstürmen sollte der katholische Glaube
nicht länger mit Gewalt erzwungen werden. Wie Bernini, so wollte auch
Rubens durch eine sinnliche Kunst den Betrachter zum rechten Glauben
überreden. Der farbige Glanz seiner Malerei, ihre Wärme und
Festlichkeit, aber auch ihr Furor und ihre Klage waren dazu angetan, die
Menschen religiösHugh Bar Nisbet Lessing Eine Biographie C. H.
Beck, 2008, 1024 Seiten, 1120 g, Hardcover, 978-3-406-57710-9 39,90 EUR
Die erste große Lessing-Biographie seit fast 100 Jahren
Erstmals seit fast hundert Jahren liegt mit Hugh Barr Nisbets Buch
wieder eine umfassende Lessing-Biographie auf dem neuesten
Forschungsstand vor. Das einzigartige Porträt dieses europäischen
Klassikers ist zugleich das geistige, gesellschaftliche und kulturelle
Panorama eines ganzen Zeitalters. Nisbets neue Biographie enthält
eine detaillierte Darstellung von Lessings Leben und Werken im
Zusammenhang der europäischen Aufklärung und den Anfängen der
klassischen deutschen Literatur. Sie bietet eine Fülle neuer Einsichten
in Lessings schwer greifbare, faszinierend-widersprüchliche
Persönlichkeit, seine Schwächen und Verdienste, und in seine vielseitige
Tätigkeit als Dramatiker, Journalist, Literatur- und Kunsttheoretiker,
Philosoph, Religionskritiker, Bibliothekar, Philologe und Polemiker. Die
aufs neue aktuelle Debatte über Lessings Befürwortung der Toleranz wird
eingehend erörtert. Das herkömmliche, am Bildungsroman orientierte
Modell einer Biographie ist bei Lessing fehl am Platz. Sein Leben
entwickelt sich nicht geradlinig auf ein bestimmtes Ziel; es besteht
vielmehr aus einer Reihe von plötzlichen Ortswechseln und ständig neuen
Beschäftigungen. Der modern anmutenden Vorläufigkeit seiner Lebensweise
entspricht die Relativität seines Wahrheitsbegriffs und die Offenheit
und Beweglichkeit seines Denkens, durch die er den Rationalismus der
Aufklärung in Frage stellt. Die Historische Bibliothek der Gerda
Henkel Stiftung wurde gemeinsam mit dem Verlag C.H.Beck gegründet. Ihr
Ziel ist es, ausgewiesenen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben,
grundlegende Erkenntnisse aus dem Bereich der Historischen
Geisteswissenschaften einer interessierten Öffentlichkeit näher zu
bringen. Die Stiftung unterstreicht damit ihr Anliegen, herausragende
geisteswissenschaftliche Forschungsleistungen zu fördern - in diesem
Fall eines Buches, das höchsten Ansprüchen genügt und eine große
Leserschaft findet. 30562" und ethisch zu bewegen. Willibald
Sauerländer macht dies anhand von Rubens Altargemälden deutlich, deren
ursprüngliche Bestimmung und Wirkung er eindrucksvoll vor Augen führt.
Damit deckt er die eigentliche Botschaft dieser Bilder wieder auf und
befreit sie von den säkularen Missverständnissen einer religionsfernen
Nachwelt.
Inhaltsverzeichnis |
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Hugh Bar Nisbet Lessing
Eine Biographie C. H. Beck, 2008, 1024 Seiten, 1120 g, Hardcover,
978-3-406-57710-9 39,90 EUR
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Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Die erste
große Lessing-Biographie seit
fast 100 Jahren Erstmals seit fast hundert Jahren liegt mit Hugh Barr
Nisbets Buch wieder eine umfassende Lessing-Biographie auf dem neuesten
Forschungsstand vor. Das einzigartige Porträt dieses europäischen
Klassikers ist zugleich das geistige, gesellschaftliche und kulturelle
Panorama eines ganzen Zeitalters. Nisbets neue Biographie enthält
eine detaillierte Darstellung von Lessings Leben und Werken im
Zusammenhang der europäischen Aufklärung und den Anfängen der
klassischen deutschen Literatur. Sie bietet eine Fülle neuer Einsichten
in Lessings schwer greifbare, faszinierend-widersprüchliche
Persönlichkeit, seine Schwächen und Verdienste, und in seine vielseitige
Tätigkeit als Dramatiker, Journalist, Literatur- und Kunsttheoretiker,
Philosoph, Religionskritiker, Bibliothekar, Philologe und Polemiker. Die
aufs neue aktuelle Debatte über Lessings Befürwortung der Toleranz wird
eingehend erörtert. Das herkömmliche, am Bildungsroman orientierte
Modell einer Biographie ist bei Lessing fehl am Platz. Sein Leben
entwickelt sich nicht geradlinig auf ein bestimmtes Ziel; es besteht
vielmehr aus einer Reihe von plötzlichen Ortswechseln und ständig neuen
Beschäftigungen. Der modern anmutenden Vorläufigkeit seiner Lebensweise
entspricht die Relativität seines Wahrheitsbegriffs und die Offenheit
und Beweglichkeit seines Denkens, durch die er den Rationalismus der
Aufklärung in Frage stellt.
Inhaltsverzeichnis |
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Stefan M. Maul Die Wahrsagekunst im
Alten Orient Zeichen des Himmels und der Erde C. H.
Beck, 2013, 423 Seiten, 700 g, Hardcover, 978-3-406-64514-3
29,95 EUR |
Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Ihr
Sterne des Anu, euch rufe ich! Ihr Sterne des Enlil, wendet euch mir
zu! Ihr Sterne des Ea, ihr alle gemeinsam, versammelt euch um mich! Ich
habe euch ein reines Opfer dargebracht, euch reinen Weihrauch
hingeschüttet, euch reines Bier ausgegossen. Eßt das Reine, trinkt
das Süße!
Mit diesen Worten riefen babylonische Opferschauer die
Götter der Nacht herbei, wenn sie das Opfer unter klarem Sternenhimmel
vorbereiteten. Die Erkundung des göttlichen Willens gehörte für die
Menschen im Alten Orient zum Alltag - gleichgültig, ob sie König von
Assur oder einfacher Handwerker, wohlhabender Kaufmann oder arme Witwe
waren. Wer es sich leisten konnte, opferte ein makelloses Schaf, aus
dessen Leber der Ritualpriester vorzugsweise die Antwort der Götter las.
Davon künden zahllose Keilschrifttafeln, die in den Archiven der
untergegangenen Hochkulturen zum Vorschein kamen. Jede Staatsaktion und
jeder Feldzug wurde mit einer minutiös ausgearbeiteten Befragung der
Götter vorbereitet; doch auch wer "nur" um sein Liebesglück oder um den
Ausgang einer Reise besorgt war, suchte Rat bei Priestern und Göttern.
Stefan M. Maul forscht seit langem über die Wahrsagekunst im Alten
Orient und legt nun eine meisterliche Gesamtdarstellung dieses
faszinierenden Themas vor.
Inhaltsverzeichnis |
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