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Margarethe Kelm
Beziehungsarbeit mit Gott Zum Verhältnis von
Selbstreflexion und Klage in Psalm 39 Mohr Siebeck, 2026, 430 Seiten,
Broschur, 978-3-16-164318-7 120,00 EUR
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Forschungen zum Alten
Testament 2. Reihe Psalm 39 offenbart in
Klage und Selbstreflexion ein Ringen mit individuellen und
anthropologischen Fragen zu den Themen Schuld, Schweigen und
Vergänglichkeit. In ihrer Studie zeigt Margarethe Kelm, wie Beten als
Prozess zur Arbeit an sich selbst und an der Gottesbeziehung werden kann
- ehrlich, schmerzhaft und zugleich hoffnungsvoll.Schweigen und Klagen,
Vergänglichkeit und Hoffnung, Schuld und Gottes Nähe - mit diesen
kontrastreichen und ambivalenten Erfahrungen umgehen zu können, ist die
sinngebende und suchende Richtung des Gebetsprozesses in Psalm 39.
Margarethe Kelm untersucht, inwiefern das komplexe Ineinander von
Selbstreflexion und Klage als eine Form der Beziehungsarbeit mit Gott
verstanden werden kann. Der Ertrag ihrer exegetischen und
motivgeschichtlichen Untersuchungen leistet dabei nicht nur einen
Beitrag zur alttestamentlichen Anthropologieforschung. Er zeigt auch,
wie ein dynamisches und prozessuales Gebetsverständnis in lähmenden
Leidenssituationen hilfreich, tröstend oder wegweisend sein kann. So
wird Psalm 39 zu einem Angebot für Suchende, Zweifelnde und Schweigende
- und für alle, die das Gespräch mit Gott nicht aufgeben wollen. |