|  | 
		
	
		| Judas Iskariot |  
		|  |  | siehe auch Judasevangelium 
 Matthäus 26, 21-25 Verrat des Judas
 Markus 14, 10-11 Verrat des 
		Judas
 Markus 14,18-21
 Lukas 22,21-23
 Johannes 13,21-30 Jesus und 
		der Verräter
 |  
				|  | Franz Alt Die außergewöhnlichste Liebe
 
 Herder Verlag, 2021, 320 Seiten, Gebunden, Schutzumschlag,
 978-3-451-38709-8
 24,00 EUR
  | Die wahre Geschichte von Jesus, Maria Magdalena und Judas Er ist der Inbegriff des miesen Verräters und sie die 
				schillerndste Frau im Christentum: Um 
					
					Judas und
					
					Maria Magdalena 
				ranken sich unzählige Gerüchte und Vermutungen, sie faszinieren 
				seit zwei Jahrtausenden die Menschen. Nach jahrelangen 
				Recherchen zeigt Franz Alt in diesem bahnbrechenden Buch, dass 
				Judas ein Freund Jesu war und Maria Magdalena als vertraute 
				Gefährtin Jesu nicht länger 
				das Schmuddelimage und Quotenfrau-Dasein verdient. Ein 
				fesselnder Streifzug durch die Bibel und Kirchengeschichte mit 
				spektakulären Wendungen. Eine Antwort auf die Frage, wie Kirche 
				wieder »systemrelevant« sein kann.
 Leseprobe
 |  
				|  | Christoph Wrembek Judas, der Freund
 Du, 
				der du Judas trägst nach Hause, trage auch mich
 Verlag Neue 
				Stadt, 2021, 160 Seiten, Hardcover,
 978-3-7346-1131-5
 18,00 EUR
  | Pater Wrembek SJ spürt in seinem neuen Buch dem 
				Geheimnis einer mittelalterlichen Jesus-Judas-Darstellung aus 
				Vézelay/Burgund nach – mit spannenden Einsichten. Historische 
				Indizien geben Einblick in die Hintergründe, biblische 
				Vertiefungen zeigen die Nähe zur Botschaft des Evangeliums, eine 
				kunstgeschichtliche (Anti-)Parallele verdeutlicht die 
				Besonderheit. Judas, der Verräter, von Jesus nach Hause, das 
				heißt in die himmlischen Wohnungen getragen?! Manches, so Pater 
				Wrembek, spricht dafür. Und so manche Vorstellung, die wir 
				traditionell mit Fegefeuer und Hölle verbinden, wird revidiert 
				bzw. in ein anderes Licht gerückt. Ein spirituelles Buch, das 
				kenntnisreich auslotet, wie unendlich groß die Barmherzigkeit 
				Gottes gedacht werden kann und tatsächlich gedacht worden ist. 
				Mit Schwarz-Weiß-Abbildungen.
 Blick ins Buch
 |  
				|  | Siegfried
				Bergler Judas
 Einer der nachösterlichen Zwölf
 Vandenhoeck & 
				Ruprecht, 2022, 1179 Seiten, gebunden, 14,5 x 22 cm
 978-3-525-56054-9
 160,00 EUR
  | Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament 
				Band 168 Jesu Verhaftung bedurfte keines Verräters
 Judas wird in allen Evangelien 
				als „einer der Zwölf“ – nicht wie die anderen als „einer seiner 
				Jünger“ – charakterisiert. Die These Siegfried Berglers ist, 
				dass „die Jünger“ und „die Zwölf“ zwei verschiedene Gruppen 
				bezeichneten: Erstgenannte, in unterschiedlicher Zahl, waren 
				Jesu Schüler; hingegen zeugen die festen Zwölf-Namen-Listen von 
				einem nachösterlichen Gremium/Presbyterium der Jerusalemer 
				Urgemeinde, das sich aufgrund einer Christophanie als 
				Repräsentanz des endzeitlichen Israel verstand. Diesem Kollegium 
				gehörten (auch) vormalige Jünger Jesu an – und Judas. Daher der 
				Titel Judas und die nachösterlichen Zwölf.
 Die Monographie 
				umfasst neben der Exegese sämtlicher Judas-Auftritte eine 
				Betrachtung aller Zwölfer-Stellen im NT – beginnend mit 
				1Kor 15,5 („erschienen den Zwölfen“) über den Befund der 
				Logienquelle („...sitzen auf zwölf Thronen“, Mt 19,28 par Lk 
				22,30) bis zu Apk 21 („zwölf Grundsteine“). Auch erfolgt eine 
				kritische Würdigung des ambivalenten Judas-Bildes im gnostischen 
				Judas-Evangelium.
 Judas, der in der Gemeinde eine prominente 
				Funktion ausübte (vgl. Apg 1,20: „sein Aufsichtsamt“), dürfte 
				den Glauben an Jesu göttliche Herkunft oder Messianität 
				aufgekündigt, sich zum Judentum zurückgewandt (vgl. Joh 
				6,64.66.71) und dadurch zur Auflösung des Zwölferkreises 
				beigetragen haben. Man hat ihn verteufelt, für tot erklärt (vgl. 
				die drei verschiedenen „Tode“ des Gottlosen: Mt 27, Apg 1, 
				Papias) und schließlich in die Vita Jesu als dessen „Verräter“, 
				korrekt: „Auslieferer“, zurückprojiziert (retrojiziert).
 |  
|  | Kristina Dronsch Themenheft: 
Judas
 
 Francke Verlag (A. Francke), 2018, 118 Seiten, 
Kartoniert,
 978-3-7720-9813-0
 28,00 EUR
  | Zeitschrift für Neues Testament (ZNT) 
		Band 41 Dieses Heft der ZNT befasst sich mit einer neutestamentlichen 
		Figur, die der Jesus-Erzählung der Evangelien immer wieder ein breites 
		öffentliches Interesse weit jenseits kirchlicher, schulischer und 
		akademischer Milieus beschert. Die finstere und tragische Gestalt des
		Judas übt allem Anschein nach auch dort 
		einen bleibenden Reiz aus, wo das Neue Testament sonst kaum oder gar 
		nicht vorkommt. Judas animiert zur literarischen und künstlerischen 
		Beschäftigung ebenso wie zum engagierten religiösen Streitgespräch. Die 
		Beiträge des vorliegenden Heftes nähern sich der Figur des Judas an im 
		Rückgriff auf die neutestamentlichen Texte, auf apokryphe Quellen sowie 
		auf ihre schon im Neuen Testament anhebende und bis heute fortdauernde 
		Rezeptionsgeschichte.
 Mit Beiträgen von Kristina Dronsch, Simon 
		Gathercole, Martin Meiser, Paul Metzger, Ralf Miggelbrink, B.J. Oropeza, 
		Günter Röhser und Fredrik Wagener
 Martin Meiser
 Mehr als ein 
		Verräter. Zum Forschungsstand um die neutestamentliche Figur
		Judas
 Simon Gathercole
 Das
		Judasevangelium
 Fredrik Wagener
 Judas: Wenn der Verworfene zum Modell wird. Zugänge zu einer narrativen 
		Ethik im Johannesevangelium
 B. J. Oropeza
 Apostasie im Neuen Testament. Auf den Spuren des Judas 
		und anderer Abtrünniger in den Evangelien, den johanneischen Schriften 
		und in der Apostelgeschichte
 Manuel Vogel
 Judas: eine biblische 
		Randfigur? Einleitung zur Kontroverse
 Paul Metzger
 Judas Iskarioth – Eine zentrale Figur 
		des Neuen Testaments
 Kristina Dronsch
 Judas – die kleine Figur mit 
		der großen Frage
 |  
		|  | Amos Oz Jesus und Judas
 
 Patmos Verlag, 
		2018, 96 Seiten, Hardcover mit Leseband,
 978-3-8436-1051-3
 12,00 EUR
  | In diesem Essay über »Jesus und Judas« erzählt der weltbekannte 
		israelische Schriftsteller Amos Oz, wie Jesus für ihn von Kindheit an zu 
		einer Art Begleiter wurde. Geboren in Jerusalem, wurde Amos Oz dazu 
		erzogen, von Kirchen und Kruzifixen den Blick abzuwenden, weil »dieser 
		Mann« so viel Unheil über das jüdische Volk gebracht habe. Der Onkel 
		seines Vaters, der berühmte israelische Historiker Joseph Klausner, 
		mahnte dagegen den Knaben: »Jesus war einer von uns.« 
		zweitausendjährigen Geschichte. Wer war Jesus, wer Judas?! 
 Leseprobe
 |  
		|  | Martin Meiser Judas Iskariot
 Einer von uns
 Evangelische Verlagsanstalt, 2004, 200 Seiten, Paperback, 12 x 19 cm
 978-3-374-02215-1
 22,00 EUR
  | Biblische Gestalten Band 10 Judas Iskariot hat sich durch eine 
		einzige Tat tief in das kollektive Gedächtnis der Christenheit und der 
		abendländischen Kultur eingegraben. Er ist zum Inbegriff geworden für 
		Verrat und Treulosigkeit, für Habgier und Falschheit. Judas, das ist der 
		andere - und zugleich ein Teil von mir, die Gefahr von außen - und 
		zugleich das, wozu ich selbst fähig bin.
 Der Band stellt Judas in den Zusammenhang dessen, was wir historisch 
		über Jesus von Nazareth und seinen Jüngerkreis wissen können, und 
		zeichnet dann die Geschichte der Deutung der Judasgestalt bis zum 
		heutigen Tag nach, die bereits bei den neutestamentlichen Texten beginnt 
		und auch problematische antijüdische Züge enthält.
 Matthäus 26, 14-25
 
 |  
			|  | Matthias Käser-Braun Judas Ischarioth: «Überlieferer» des 
			Evangeliums
 
 Theologischer Verlag Zürich, 2018, 228 
			Seiten, Paperback, 15 x 22,5 cm
 978-3-290-18178-9
 38,00 EUR
  | reformiert! Band 5 
 Karl 
			Barths erwählungstheologische Interpretation der
			biblischen Judasgestalt
 
 Die 
			Gestalt des Judas, gelesen mit Karl Barths 
			Dogmatik
 Mit Judas-Darstellungen aus Kunst und Literatur
 
 Kann man Barths Judas-Interpretation als Schlüssel zu seiner 
			Erwählungslehre wie zu seiner Dogmatik insgesamt lesen?
 Matthias 
			Käser-Braun rückt mit seiner Studie Judas Ischarioth, der als 
			«Überlieferer» von Christus seinen apostolischen Dienst wahrnimmt, 
			ins Zentrum der Barth-Forschung. Er systematisiert Barths 
			Judas-Auslegung im Horizont der Lehre von Gottes Gnadenwahl in KD 
			II/2 als «Geschichte in Partnerschaft»: in den Beziehungen mit Jesus 
			Christus, den übrigen Aposteln, dem Volk Israel und Gott. Die Studie 
			bietet mit der Explikation einer begründeten Hoffnung für alle 
			Judasgestalten ein starkes Stück Eschatologie. Die Beschäftigung mit 
			der barthschen Erwählungslehre wie mit der biblischen Judasfigur und 
			ihrer Rezeptionsgeschichte erfährt mit dieser dezidiert 
			theologischen Rehabilitierung des Apostels jenseits der Alternative 
			von Verrat und Mitwirkung am Heilsgeschehen eine wegweisende 
			Neuorientierung.
 Leseprobe
 |  
		|  | Wolfgang Fenske / Birgit Martin Brauchte Gott den Verräter?
 Die Gestalt des Judas 
		in Theologie, Unterricht und Gottesdienst.
 Vandenhoeck u. Ruprecht, 
		1999, 160 Seiten, kartoniert,
 3-525-59349-x
 978-3-525-59349-3
 5,99 EUR
  | Dienst am Wort Band 85 Die Gestalt des Judas in den Passionsberichten der Evangelien ist 
		anstößig. Aus der Perspektive der Judaserzählung stellen sich für 
		Theologie und Glauben eine Reihe von unbequemen Fragen, die nicht wenige 
		verunsichern, aber selten laut ausgesprochen werden:
 – Brauchte Gott 
		den Verräter? Sehen wir hier etwas von den »dunklen Seiten Gottes«?
 – 
		Erfordert die Rettung der Welt das Verderben des einen, Judas?
 – Wie 
		verhalten sich hier göttliche Vorsehung und menschliche 
		Entscheidungsfreiheit zueinander?
 Diesen und anderen Fragen geht das 
		Buch nach. Auch die Wirkungsgeschichte gerät in den Blick: Brauchte die 
		Kirche den »Typ« des Verräters zur Veranschaulichung verkehrter 
		Gesinnung? Welche Rolle spielt die Judastradition in der Geschichte der 
		Judenfeindlichkeit? In dem angeschnittenen Problemkomplex artikuliert 
		sich zugleich die anthropologische Fragestellung nach dem Umgang mit dem 
		Bösen, mit Leiden, Scheitern und Bedrohtwerden – dies alles vor dem 
		Hintergrund göttlichen Rettungshandelns: Die Folge der Schuld wird durch 
		Gottes Liebe zum Segen. Die Darstellung ist ausgerichtet auf die 
		praktischen Einsatzfelder in Gemeindearbeit und Unterrichtspraxis.
 Ausgehend von einer theologischen und historischen Darstellung der 
		Gestalt des Judas legen die Autoren Vorschläge für eine 
		Auseinandersetzung mit den angesprochenen Fragen in Predigt, 
		Gemeindegespräch und Unterricht vor. Anlaß, die skizzierten Fragen 
		aufzugreifen, bieten sowohl Gottesdienste und Andachten in der 
		Passionszeit als auch alle Situationen in Gemeindearbeit und Unterricht, 
		in denen es um die genannten Zusammenhänge und Themenkomplexe geht.
 |  
			|  | Mastthias Krieg Judas
 Ein 
			literarisch-theologisches Lesebuch
 Theologischer Verlag Zürich, 
			1996, 342 Seiten,
 978-3-290-17145-2
 48,00 EUR
  | In der Bibel erscheint er in düsteren Farben. Die Kunst zeichnet 
			ihn als den Bösen. Über Judas scheint man sich einig zu sein. Er ist 
			der Verräter, der Gegenspieler Jesu, der Böse schlechthin. Doch ist 
			er das wirklich? Könnte man nicht versuchen, auch Judas zu 
			verstehen? Dichter sind diesen Weg gegangen. In diesem Buch sind 34 
			Texte aus acht Jahrhunderten und 10 Sprachregionen versammelt, davon 
			werden 19 vollständig und 15 in markanten Ausschnitten dargeboten. 
			Beispiele aus Lyrik, Dramatik und Epik, von Frauen und Männern, von 
			Juden und Christen, vom erklärten Atheisten bis zum frommen 
			Schwärmer. Darunter sind Texte, die vergriffen sind, entlegen und 
			nur schwer auffindbar. Alle sind so kommentiert, daß man gut in sie 
			hineinfindet. Drei Grundlagenkapitel skizzieren die Figur des Judas 
			in der Bibel, in der Literatur und in der bildenden Kunst. 
			Vielleicht stellt sich nach der Lektüre dieses Lesebuchs und in 
			Gesprächen darüber heraus, daß Judas für uns mehr ist als ein 
			Verräter vor 2000 Jahren: er ist nämlich einer wie wir. 
 Ein 
			auf knappem Raum unmöglich gebührend zu würdigendes, hervorragendes 
			Buch! In Erwachsenenarbeit, Leserkreisen, Oberstufenunterricht eine 
			theologisch wie germanistisch meisterhaft verantwortete Hilfe. Wer 
			demnächst Passionstexte predigt, sollte sich das Kapitel 
			«Grundlagen» nicht entgehen lassen. Manche (verdrängte) enge 
			Verwandschaft zwischen Judas und den elf (vermeintlich) Getreuen 
			wird über den «Kreis der Zwölf» hinaus deutlich in Erinnerung 
			gerufen: «Judas ist schlicht Mensch, denn jeder Mensch ist auch 
			Judas». Wer «nur» interessante Lektüre sucht, wird überrascht sein, 
			wie spannend Theologie und Literatur zu sein vermögen, vollends, 
			wenn sie in Sache und Sprache so gekonnt geboten werden, wie es 
			Krieg und Zangger-Derron gelungen ist. Aus 10 Sprachräumen trugen 
			sie 34 Texte aus 8 Jahrhunderten (etwa zwei Drittel aus dem 20. Jh.) 
			zusammen, die sich in Lyrik, Epik, Dramatik mit der Figur des 
			Jüngers Judas befassen und systematisch geordnet sind. Jedem Text 
			sind die die Abschnitte «Zur Person» (des Autors), «Zum Kontext», 
			«Zur Pointe» beigefügt, die vielfältige wertvolle Verstehens- und 
			Arbeitshilfen bietet. Die Interpretationen erhellen manches Detail 
			in überraschender Weise und schaffen Raum zu eigenem kritischem 
			Betrachten. (Fritz Wagner in Reformierte Presse 49/96)
 |  
        |  | Christian Schwarz Vorbilder des Glaubens
 | Gütersloher 
			Verlagshaus, 2014, 160 Seiten, mit CD-ROM, kartoniert, 978-3-579-06071-2
 |  
		|  | Leo G. Linder Judas, der Komplize
 Die 
		Wahrheit über den zwölften Jünger
 Gütersloher Verlagshaus, 2014, 224 
		Seiten, gebunden, 13,5 x 21 cm
 978-3-579-08502-9
 vergriffen, 
		nicht mehr lieferbar
 | Der Fall Judas Iskariot – Was ist damals wirklich passiert? Leo 
		G. Linder nimmt den Fall Judas Iskariot wieder auf und fragt: Welche 
		Rolle hat Judas wirklich gespielt? Im vorliegenden Buch lässt er einen 
		fiktiven Ermittler die vier Evangelisten ins Verhör nehmen und deckt 
		zahlreiche Merkwürdigkeiten auf. Warum spricht eigentlich niemand von 
		Verrat? Die Evangelisten scheinen etwas zu verheimlichen: Sie verwickeln 
		sich in Widersprüche, haarsträubende Ungereimtheiten kommen zum 
		Vorschein. Deutlich wird: Die herkömmliche These vom schnöden 
		geldgierigen Verräter, sie lässt sich nicht aufrechterhalten!
 •Neue 
		spannende Ermittlungen mit einem ebenso überraschenden wie überzeugenden 
		Ergebnis
 •Die Hintergründe der Tat aufgespürt in den Texten des Neuen 
		Testaments
 |  
		|  | Walter Jens Juden und Christen in Deutschland
 Drei Reden. Eberhard Jäckel in Freundschaft zum 60. 
				Geburtstag
 Radius Verlag, 1989, 119 Seiten, 175 g, 
				Kartoniert,
 3-87173-784-4
 vergriffen, nicht mehr 
		lieferbar
 | Drei Variationen über ein deutsches Thema, das mit der 
				humanen Vision in Lessírigs ››Nathan« angestimmt wurde und sein
				mörderisches Finale in 
				Buchenwald fand. Doch ehe Walter jens ans Rednerpult tritt, 
				versucht sich eine andere Stimme in einem szenischen Vorspiel 
				Gehör zu verschaffen: Judas Ischarioth, dem Walter jens zur 
				Sprache verhilft, erhebt Einspruch, fordert die Revision des 
				Urteils, das ihm die niedrigsten Motive zur Last legt, er will 
				seinen ››Fall« neu aufgerollt sehen, hält in eigener Sache ein 
				verzweifeltes Plädoyer. Der hier zu monologischer Rede das Wort 
				ergreift, will nicht mehr den ihm zugedachten Part im göttlichen 
				Drama spielen. Der hier in apologetischer Absicht die Stimme 
				erhebt, will nicht länger die Rolle des Schufts, des Schurken, 
				des schähigen Bösewichts übernehmen.
 Was im Garten Gethsemane 
				geschah, war kein Verrat, sondern die gehorsame Erfüllung 
				dessen, was von Anfang an in Gottes Plan vorgezeichnct war; 
				judas als fester Posten in Gottes Rechnung mit der Menschheit. 
				judas, der noch einmal Zeugnis geben muß davon, wozu Menschen 
				fähig sind, im Aufstand gegen Gott, ein letzter Beweis für die 
				Erlösungsbedürftigkeit des Menschen Judas, nicht der 
				Gegenspieler seines Herrn, sondern sein Gehilfe, um das 
				einzuleiten, was nach der Schrift zu geschehen hat. Judas, der 
				Gott preisgibt, weil Gott es so wollte, und dafür noch 
				verlassener als sein Herr am Strick endet. Die »Rede des frommen 
				Judas« ist mehr als ein Auftakt zu WalterJens' Reflexionen über 
				das Verhältnis von Christen und juden in Deutschland. Das 
				szenische Vorspiel erinnert daran, daß immer dann. wenn vonjuden 
				und Christen die Rede sein soll, auch der Falljudas mitbedacht 
				und - wenn die Geschichte eins gelehrt hat - auch neubedacht 
				werden muß.
 In allen drei Reden von
				Walter Jens dann die 
				Forderung, das überfällige Berufungsverfahren in Sachen 
				»Deutsche Geschichte« einzuleiten, um die Verlierer, die 
				Geschundenen und Geschändeten, derenAndenken im Schatten der 
				ewigen Sieger und der skrupellosen Profiteure von gestern in 
				Vergessenheit geriet, endlich zu rehabilitieren.
 Diese 
				Meditationen über Deutschland, das Lessings Traum ins Gegenteil 
				verkehrte, die Drohung des Patriarchen (››Tut nichts, der Jude 
				wird verbrannt«) grausame Wirklichkeit werden ließ, fordern 
				Trauerarbeit, aus der Konsequenzen gezogen werden sollen im 
				Vorausblick auf ein humanes und republikanisches Land. 
				Nachdenken über Deutschland, das heißt für Walterjens, sich der 
				Einsicht stellen, daßdieses Land mit seinen jüdischen Bürgern in 
				Auschwitz zugrunde ggangen ist und durch keinen Akt staatlicher 
				Restitution wieder zum Leben erweckt werden kann.
 
 Vorwort
 Statt einer Einleitung: ein imaginärer Monolog "Ich, ein 
				Jud" Verteidigungsrede des Judas 
				Ischarioth
 Drei Reden:
 Das Land der Sieger weitab von 
				der Paulskirche, weitab von Weimar
 Der Traum von der 
				Versöhnung und das Ende der Illusion
 Nathan der Weise aus der Sicht von Auschwitz
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